Ich glaube meine Schreibstarre hält (Gott sei Dank) doch nicht so lange, wie die Winterstarre unseren Herrn Yoshi 😉
Gestern schrieb ich ja über meine Zweifelsüchtigkeit. Und dass mir derzeit auch immer wieder das Lied „Life is a Roller Coaster“ im Ohr liegt. Irgendwie find ich den Vergleich zu meinem Leben so passend. Ich war jetzt ganz schön lange oben und nun auf der Fahrt nach unten …
Aber wies auch in der realen Achterbahn ist – Widerstand ist zwecklos. Ich sitz da jetzt drin, und ab und zu fühl ich mich zum Schreien, zum Verzweifeln, zum Kotzen, zum Davonlaufen. Annehmen. Wie die wilde Achterbahnfahrt. Irgendwann hört die Fahrt in den Abgrund wieder auf und die Fahrt wird ruhiger. Darauf vertrauen zu können, dass es auch wieder nach oben gehen wird, hilft mir derzeit sehr. Vor ein paar Jahren bin ich in solchen Talfahrten komplett in die Opferrolle verfallen. Alles war schlecht. Es wird sicher NIE mehr gut werden. Aber das stimmt nicht. Auch wenn es sich manchmal echt besch.. anfühlt und man nicht mehr daran glaubt.
Die letzten Monate war ich echt so beschenkt! Nein ich bin es immer noch! Ich war wie eine Fliege im absoluten Steigflug und dann hat mich die Fliegenklatsche mal leicht erwischt. Ich kam ins Trudeln. Sackte leicht ab und flog wieder steil rauf. Und irgendwann hat die Klatsche dann doch getroffen und ich bin abgestürzt. Ich mag gerade solche Vergleiche 😊 Jetzt hock ich da am Boden, meine Flügel sind etwas lädiert und ich versuche wieder Richtung Himmel aufzusteigen. Ein paar Tritte funktionieren, dann bricht wieder ein Stein weg und ich rutsche wieder runter. Aber ich wehre mich nicht mehr dagegen. Weder als Fliege noch als Roller Coaster noch als Person. Je mehr Widerstand(senergie) ich dahingebe, desto länger dauert die Phase a bissle weiter unten.
Ja und ich zweifle. An mir, an meinen Plänen, meinen Fähigkeiten, irgendwie an allem. Ich durfte so wunderbare Ausbildungen erfahren, so tolle Fähigkeiten an mir entdecken, so viel neuen Mut fassen. Ich liebe es mit Menschen zu arbeiten. In der Zeit, wo meine tapferen Versuchskaninchen bei mir auf der Liege liegen und ich sie behandeln darf, fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Es fühlt sich so richtig an. Ich möchte weiter machen. Weitere Ausbildungen machen. Noch viel mehr erlernen und weitergeben können. Weiter wachsen. Endlich in die richtige Richtung.
Doch jetzt sind so viele Zweifel da. Kann ich das überhaupt? Ist das nur ein Hirngespinst von mir? Ich kann den Menschen ja gar nicht helfen. Das ist alles nur Humbug und Einbildung. Es werden so und so keine Leute zu mir kommen. Ich werde das niemals beruflich ausüben können. Was ist, wenn mein AG die Nebentätigkeit nicht bewilligt? Muss ich dann kündigen und meine finanzielle Sicherheit aufgeben? Schaffe ich das dann? Bin ich so stark? Ist es wirklich mein Weg oder bilde ich mir das alles nur ein, weil ich so sehr auf der Suche war? Auf der Suche nach Leichtigkeit, Freude, Liebe, Kraft, Mut, Zuversicht, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Frieden.
All das durfte ich in der letzten Zeit fühlen. All das möchte ich auch in Zukunft fühlen. Weil es einfach so schön ist und ich es nicht mehr vergessen und vergraben möchte. Und all das möchte ich an die Menschen auf meiner Liege weitergeben. Derzeit bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das kann. Aber ich hoffe, nein ich glaube fest daran, dass mein Vertrauen wiederkommen wird. „Das Universum macht keine Fehler“ (Silke Schäfer).
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