14.05.2024 #falschezeit#falscherort#amBoden

Kennt ihr das Gefühl total niedergeschlagen zu sein und ihr könnt gar nicht DEN Auslöser dafür finden. Man ist irgendwie zur falschen Zeit am falschen Ort. Jedenfalls fühle ich mich jetzt seit Wochen so.

Viele – sicher auch von euch und ich ja oft auch  – verstehen nicht, warum ich grad so niedergeschlagen bin. „Du hast doch alles, was sich andere nur wünschen! Du musst fröhlich und glücklich sein.“ Ja. Ich lebe ein Leben mit Dingen und Personen, um welche mich viele beneiden. Nur wenn im Inneren Stürmen toben, dann kann man die Schönheit seiner eigenen inneren Landschaft nicht mehr klar sehen.  

Um einen anderen Menschen wirklich verstehen und erfühlen zu können, müsstest du in seine Haut schlüpfen. Nach außen wirken die meisten ok oder auch fröhlich und unbekümmert. Wie es im inneren wirklich ausschaut, das erkennt man bei den wenigsten. Und die meisten tun auch sehr viel dafür, dass ja niemand ins Innere vordringen kann. Oft ihr ganzes Leben lang. Und ich tue das auch viel zu oft. Nur kostet das so viel Kraft. So immens viel Energie.

Äußerlich versuche ich auch aufrecht zu bleiben, zu funktionieren. Ich glaube aus einem erlernten Schutzmechanismus heraus. Wer will schon seine Umwelt mit seinen Problemen belasten? Und wer hat schon viele Menschen im Umfeld, welche diese Probleme auch ernst nehmen und hinter dir stehen und auch stehen bleiben, egal wie stark der Sturm gerade ist? „Geh, das wird schon wieder. Geh das is nur a Phase. Reiß dich halt a bissl zam.“ Na, wer kennts? Das sagen aber nicht nur die anderen zu dir, sondern auch wir zu uns selbst.

Wer mag sich schon zerschunden und zusammengekauert und mit vom Weinen geschwollenen Augen und rotziger Nase am Boden liegend öffentlich zeigen?

Ich.

Ich würd mich jetzt grade am liebsten irgendwo in ein finsteres Loch legen und die Augen zu machen und einschlafen. Nix mehr hören, sehen und va fühlen müssen. Einfach schlafen. Und zur richtigen Zeit am richtigen Ort voller Kraft, Mut und Lebensenergie wieder aufwachen.

Ihr werdet vielleicht sagen, dass sei feige. Ein davonlaufen. Ist es vielleicht ja auch. Aber jetzt gerade liege ich eben zerschunden und kraftlos am Boden, und ich bin es leid dies zu negieren und stark sein zu müssen. Weil das so erwartet wird. Weil es unangebracht ist kraft- und mutlos zu sein.

Das Leben verläuft nicht in geraden Wegen, Linien. Es geht bergauf und bergab. Nach so spannenden Höhen bin ich jetzt in ein eher tieferes Locherl abgerutscht und erlaube es mir, dort für wie lange auch immer liegen zu bleiben. So lange, bis ich fühle, dass es and er Zeit ist wieder aufzustehen und wieder bergauf zu kraxeln. In meinem Tempo. Ohne Druck. Ohne Zwang. Ohne Scham. Ohne Schuld. Ohne Reue. Nur für mich.

#traudich amBodenzuliegenohneSchuldgefühlezuhaben