Spürt ihr die Sehnsucht in meinem Bild? Ich spüre sie. Ganz intensiv. Sehnsucht frei zu sein. Sehnsucht nach der Ferne. Sehnsucht nach dem Unbekannten. Sehnsucht neues zu entdecken. Und all diese Sehnsüchte werden von meiner Haupt-Angst in die Schranken gewiesen. Meine steinböckischen Ängste – Angst vor Sicherheits- und Kontrollverslust vor Veränderung sind eh nix mehr neues und „furchteinflößendes“ für mich. Mit ihnen hab ich mich schon ganz gut arrangiert. Ich hatte auch nie ein Wort, für dieses Etwas, was da noch drüber liegt. Nach einem hoch interessanten Webinar über den Saturn bei der lieben Astrid Hamberger fand ich dann endlich den Namen, dieses Etwas. (schaut gern auf ihre Homepage, ihren Youtube- und Telegramkanal "Gesprächsgarten")
Die Angst vor unkontrollierbaren Erfahrungen. DAS ist sozusagen die Mutter aller Ängste für mich. Merk das jetzt sogar körperlich. Während ich das schreibe, fängt mein Herz schneller an zu schlagen.
Wie zeigt sich nun meine „Über-Angst? Nehmen wir meine Entscheidung, die Ausbildung zum Mentaltrainer zu machen. Die Entscheidung hab ich komischerweise so einfach und so aus dem Bauch und Herzen getroffen, ohne dabei über irgendwelche Ängste nachzudenken. Und dann kam aber der 1. Kurstag. Schon ein paar Tage zuvor, fange ich an nachzudenken, wie es wohl dort aussieht, die Räume, gibt es Kühlschrank, brauche ich Hausschuhe, wo ist das WC? Was sind dort für Leute, werden die mich eigenartig finden, werde ich sie mögen, kann ich vor ihnen reden, was ist, wenn ich nicht gut sprechen und mich ausdrücken kann? (geht unendlich weiter). Natürlich wird das Navi Tage davor programmiert und davor die Route in zig Variationen über Maps erkundet. Wo parke ich dort? Wie parke ich dort? Kann ich mich eh gut einparken? Noch bevor ich überhaupt im Auto sitze, stelle ich mir schon die schlimmsten Dinge auf der Strecke vor. Wann fahre ich weg? Habe ich eh genug Zeitpolster? Was ist wenn Stau ist, Unfall, Wetter schlecht, ich mich verfahre, …? Ich schüttle gerade selbst den Kopf über mich.
Natürlich schlägt sich das alles auch körperlich nieder. Spätestens 24 h vor dem Ereignis mit den für mich so unkontrollierbaren Erfahrungen, bin ich angespannt, nervös, grantig, mir ist schlecht, ich hab Durchfall, ich kann nicht schlafen, ich schwitze, habe Herzrasen.
Und genau DAS ALLES steht zwischen mir und meinen Sehnsüchten nach der Ferne, dem Reisen, dem Neuen.
Ich denke, NEIN ich fühle, dass dies nun eine große Aufgabe für mich ist. Mich mit diesem Thema nun intensiver zu befassen, einen Umgang damit zu erlernen. Wir verlieren unsere Ängste leider nicht vollständig. Wir können nur lernen ein Leben zu führen, in dem unsere Ängste zwar nach wie vor vorkommen, aber wir nicht mehr komplett von ihnen kontrolliert werden.
Astrid sagte mal (oder so ähnlich): „Ich habe die Macht über meine Ängste und nicht die Ängste haben die Macht über mich.“ Dies soll das Ziel sein. Bei den unkontrollierbaren Erfahrungen bin ich nur leider noch ziemlich weit weg davon, dass ich die Macht darüber habe.
Bei der „Erfahrung Mentaltrainer“, hab ich für mich einen großen Lernschritt machen dürfen und hab meiner Angst vor unkontrollierbaren Erfahrungen einmal die Stirn geboten. Ich bin zum Kurs gefahren und habe die Fahrt, alle Gruppenarbeiten, freies Reden, Übungen, etc. oh Wunder überlebt.
Ich glaube, dass mir diese Sehnsucht, die mir jetzt so stark bewusstwurde, als ich da am Wasser saß, mein nächstes „Lernthema“ aufzeigt auf meinem Weg. Wieder ein Puzzlestück, dessen Beachtung und Bearbeitung mich weiterbringen möchte. Dass mich freier machen kann. Leichter. Unbeschwerter. Lichtvoller.
Und eigentlich ist ja dieser „Blog“ auch irgendwie was zum Thema unkontrollierbare Erfahrung. Ich bin am Weg. Mit euch!
#traudich Sehnsucht zu haben
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