„Wer bist du, wenn du nicht mehr der bist, der du immer dachtest zu sein?“ Seit meinem Urlaub stelle ich mir diese Frage fast ununterbrochen. Schon davor spürte ich immer öfter, dass irgendwas „nicht stimmt“ mit mir. Eigentlich spüre ich das mein ganzes Leben schon ...
So voller Vorfreude war ich auf den lang geplanten und ersehnten Urlaub. So viel Planung, so viel Einsatz, so viel „so muss es werden“. Und dann kommt der Tag des Abflugs immer näher, und ich weiß immer mehr, dass ich das alles nicht mehr will und kann. Aber ich muss ja. Hab ja alles geplant. Die Kinder wollen ja auch und ich möchte ihnen unvergessliches Erlebnis ermöglichen. Es war immer mein Traum – Cluburlaub in Ägypten, Pool, Sonne, Meer, nichts tun. War … Schon als ich im Flugzeug saß, wäre ich am liebsten auf und davon gelaufen. Wie die Masthühner saßen wir da …
„Wir alle verändern uns im Laufe der Jahre und verändern unsere Vorlieben.“ Der Ratschlag von allen Seiten. Ja, das ist so. Aber auch wenn man sich verändert, bleibt doch der innerste Kern der gleiche; so stelle ich mir das vor… Das Außen verändert sich, aber tief in uns drinnen bleiben wir, wer wir sind. Mein Kern ist nicht mehr der, der er jahrelang erschien zu sein. Es ist, als ob eine Mauer oder ein Betonmantel von jetzt auf gleich weggesprengt wurde und nun ein Kern zum Vorschein gekommen ist, den ich davor nicht kannte. Alles, was ich in der Vergangenheit fühlte, dachte, machte, … ist nicht mehr da. Alles was ich nun wahrnehme ist so anders. So anders, dass ich es nicht einordnen kann.
Mein Körper sitzt im Raum jedoch ist mein „Sein“ wie abgespalten und nicht im gleichen Raum. Es ist oft, als sehe ich mich selbst dasitzen. Wie in einer Blase und ich schwebe außerhalb und betrachte mich und weiß nicht mehr, wer da vor mir sitzt. Ich bin oft sehr abwesend. Höre und sehe oft nicht, was die Menschen rund um mich sprechen, tun. Mein Körper sitzt daneben. Aber ich bin ganz woanders.
Menschen, Dinge, … die mir früher Freude bereitet haben, wichtig für mich waren haben nun eine komplett andere Bedeutung für mich. Manche haben gar keine mehr. Ich fühle mich dann schlecht. Undankbar. Unrichtig. Falsch. Verstehe mich selbst nicht mehr. Selbstvorwürfe.
Vielleicht, wahrscheinlich habe ich einfach zu viel Zeit, um über mich selbst nachzudenken … höre und lese ich auch sehr oft. Die Kinder sind größer und beanspruchen nicht mehr so viel Zeit, meine Arbeitszeit hab ich verkürzt. Haushalt und Garten laufen gut. Also wohl zu viel Zeit für Gedanken… Gedanken, ohne die das Leben wohl schmerzfreien verlaufen würde …
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